Start Ratgeber Anschaffung Kamin selbst bauen – Kaminbausätze

Kamin selbst bauen – Kaminbausätze

2351
0
Kaminbausatz selbst aufbauen

Wenn Sie einen Kaminofen in Ihr heimisches Wohnzimmer integrieren möchten, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Sie können einen Kaminbauer beauftragen, einen fertigen Kaminofen kaufen und diesen selbst einbauen oder einen Kaminbausatz auswählen. Letzterer bietet Ihnen vielfältige Möglichkeiten, denn Sie können einen individuellen Kamin auswählen, der perfekt zu Ihrem Vorhaben passt. Zudem stehen Ihnen zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Was ist ein Kaminbausatz?

Ein Kaminbausatz ist ein Bausatz, der alle für den Bau eines Kaminofens notwendigen Teile enthält. Sie können diese jedoch nach Ihrem individuellen Bedarf zusammenstellen und erhalten hierdurch einen Kaminofen, der ganz sicher keine Massenware ist.

Nehmen Sie optische Anpassungen vor oder integrieren Sie den Kaminofen exakt in eine Zimmerecke. Legen Sie selbst fest, in welche Richtung sich die Tür öffnen lassen soll. Auch die Farbe des zukünftigen Kaminofens können Sie nach Ihren individuellen Vorstellungen festlegen.

Vorteile der Kaminbausätze gegenüber klassischen Kaminöfen

  • Optisch nach Ihren Wünschen anpassbar
  • Kann individuell in den Wohnraum integriert werden
  • Verschiedene Materialien, die Sie frei wählen können
  • Sie können den Kamin jederzeit an einem neuen Ort aufbauen

Das sollten Sie beachten, wenn Sie einen Kaminbausatz verwenden möchten

Es sollten verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein, damit Sie Ihren neuen Kaminofen später auch betreiben dürfen. So ist es beispielsweise wichtig, einen geeigneten Aufstellort für den Ofen zu finden und zu überprüfen, ob alle baulichen Voraussetzungen gegeben sind. Außerdem lohnt es sich, mit dem Schornsteinfeger Rücksprache zu halten.

Wir haben die wichtigsten Faktoren nachfolgend für Sie zusammengefasst:

Den passenden Standort auswählen

Überlegen Sie als erstes, an welchem Platz Sie den Kaminofen aufstellen möchten. Sie sollten diesbezüglich die folgenden Faktoren einbeziehen:

  • Befindet sich in der Nähe ein Schornstein, an den Sie den neuen Kaminofen anschließen können?
  • Falls sich kein Schornstein in der Nähe befindet, ist es möglich, an dem gewünschten Aufstellort einen Schornstein nachzurüsten?
  • Ist der Fußboden tragfähig genug, um das Gewicht des neuen Kaminofens auszuhalten? Gerade in sehr alten Häusern gibt es oft noch einfache Dielenböden, die der Last nicht standhalten würden.
  • Ist an dem gewünschten Aufstellort ausreichend Platz, um alle Abstände zu brennbaren Materialien problemlos einhalten zu können?
  • Ist der Schornsteinfeger mit dem gewählten Ort einverstanden?

Achtung

Sie dürfen den neuen Kaminofen erst betreiben, wenn dieser durch den Bezirksschornsteinfeger abgenommen wurde. Er überprüft die örtlichen und die technischen Voraussetzungen und schaut sich an, ob alle Elemente ordnungsgemäß installiert wurden und funktionstüchtig sind. Stellt er Mängel fest, wird er solange keine Betriebserlaubnis für den Kaminofen erteilen, bis Sie entsprechend nachgebessert haben. Damit dies gar nicht erst notwendig wird, empfehlen wir, den Schornsteinfeger schon vor dem Bau des Kaminofens zu sich zu bestellen, um mit ihm zu besprechen, welche Möglichkeiten in Ihrem Haus zur Verfügung stehen.

Eine spätere Abnahme durch den Schornsteinfeger ist dennoch notwendig. Aber Ihre Chancen stehen nun von Anfang an deutlich besser.

Die passende Kaminart auswählen

Es werden verschiedene Arten von Kaminbausätzen angeboten. Deshalb sollten Sie sich vor dem Kauf fragen, welche Art Kamin Sie nutzen möchten.

  • Wasserführender oder einfacher Kaminofen?

Im Gegensatz zu einem klassischen Kaminofen bietet der wasserführende Kamin den Vorteil, dass Sie nicht nur das eine Zimmer, in dem sich der Ofen befindet, sondern auch alle weiteren Räume im Haus effizient beheizen können. Hierfür wird das Wasser, welches sich in einer Art Wasserkessel befindet, durch die Hitze des Kamins erwärmt und zu dem im Heizraum befindlichen Pufferspeicher weitergeleitet. Von dort aus wird die Wärme ins gesamte Haus verteilt.

Um einen wasserführenden Kamin nutzen zu können, müssen Sie jedoch einen zweiten Heizkreislauf verlegen. Diese Arbeit sollte durch einen Heizungsbauer durchgeführt werden.

  • Raumluftabhängig oder raumluftunabhängig?

Es gibt raumluftabhängige und raumluftunabhängige Kaminöfen. Welche Ofenart für Sie geeignet ist, hängt vor allem davon ab, in welchem Haus Sie leben. Handelt es sich um ein Niedrigenergie- oder um ein Passivhaus, müssen Sie sich für einen raumluftunabhängigen Kaminofen entscheiden, da es andernfalls zu einem gefährlichen Unterdruck kommen könnte.

Einen raumluftabhängigen Kaminbausatz verwenden Sie hingegen für alle anderen Arten von Häusern, insbesondere für ältere Gebäude. Raumluftabhängig bedeutet, dass Sie während des Heizens regelmäßig lüften müssen, um für Frischluft zu sorgen.

Aus welchen Teilen setzt sich ein Kaminbausatz zusammen?

Nicht alle Kaminbausätze sind gleich aufgebaut, doch die Grundelemente sind in der Regel identisch. So bestehen die Kaminbausätze aus einer Verkleidung, den Anschlüssen sowie dem Kamin-Einsatz. Rohre hingegen müssen Sie meistens separat kaufen.

Weitere Entscheidungskriterien bei Kaminbausätzen

Beim Kauf eines Kaminbausatzes sind weitere Dinge zu beachten, die von besonderer Wichtigkeit sind:

  • Heizleistung

Kaminbausätze sind in unterschiedlichen Heizleistungen erhältlich. Je größer der Raum ist, den Sie beheizen möchten, desto mehr Heizleistung muss der Kaminbausatz erbringen. Dies gilt vor allem, wenn Sie sich für ein wasserführendes Modell entscheiden.

Wir empfehlen, pro 10 Quadratmeter Fläche 1 kW Heizleistung zu wählen.

  • Bauart

Kaminbausätze stehen in verschiedenen Bauformen zur Verfügung. So können Sie sich beispielsweise für ein schlichtes Ofenmodell oder für einen Eck-Kamin entscheiden. Auch Wandkamine und Raumteiler sind möglich.

  • Verkleidung

Kaminbausätze bieten den Vorteil, dass Sie zwischen verschiedenen Verkleidungen wählen können. Dies bietet individuelle Anpassungsmöglichkeiten. So können Sie den Ofen beispielsweise in einer Farbe Ihrer Wahl streichen.

Wie viel kostet ein Kaminbausatz?

Die Preise für Kaminbausätze fallen höchst unterschiedlich aus. Schließlich hängen sie von zahlreiche Faktoren ab. So werden beispielsweise die folgenden Dinge in die Preisfindung einbezogen:

  • Die verwendeten Materialien
  • Die Ausstattungsmerkmale
  • Die Bekanntheit der Marke
  • Die Qualität des Bausatzes

Um sicherzustellen, dass es sich um einen hochwertigen Kaminbausatz handelt, sollten Sie mit mindestens 1.500 bis 2.000 Euro Anschaffungskosten rechnen. Tendenziell werden Sie für einen Kaminbausatz von hoher Qualität noch mehr bezahlen.

Hingegen sollten Sie die Qualität unter die Lupe nehmen, wenn Kaminbausätze weniger als 1.000 Euro kosten.

Wenn Sie den Kaminbausatz nicht selbst aufbauen, sondern von einem Profi errichten lassen möchten, kommen zudem die Aufbau- und Einbaukosten hinzu. Gerade bei wasserführenden Kaminöfen kann zudem die Inanspruchnahme eines Fachmannes notwendig werden. Dieser muss den zweiten Heizkreislauf integrieren und das gesamte Heizungssystem darauf abstimmen. Das sollten Sie nicht allein machen, denn hierfür sind Fachkenntnisse notwendig.

Wie teuer der Einbau wird, richtet sich unter anderem nach der Arbeitsdauer des Handwerkers. Am besten holen Sie sich im Vorfeld ein unverbindliches Angebot ein.